Die Gründerfamilie des Chianti Classico
Francesco Ricasoli leitet seit beinahe drei Jahrzehnten eines der ältesten Weingüter der Welt. Bis 1141 gehen die Wurzeln zurück. Heute repräsentieren die Weine vom Castello di Brolio die Klassiker der Region schlechthin. Francesco verfügt in seinen Weinbergen über 19 verschiedene Bodentypen. Sie alle kennen er und sein Kellermeister wie ihre Westentasche und so fiel es Ihnen nicht schwer, die besten Cru-Weine zu definieren.
Alle drei Gran Selezione werden gleich vinifiziert: 100 Prozent Sangiovese- Trauben werden gerebelt, 14 bis 16 Tage vergoren und danach für 22 Monate in 500-Liter- Tonneaux ausgebaut. 30 Prozent davon sind neues Holz.
Der erste Gran Selezione war der Colledilà, ein sieben Hektar großer Weinberg mit felsigem Untergrund namens Albarese. Der Wein ist sehr komplex, präzise und frisch. Der 2019er gefiel dem amerikanischen Kritiker Antonio Galloni besonders gut, der ihn in diesem Jahr allen anderen vorzog.
Der Roncicone stammt von einem Weinberg mit Kieselsteindominanz. Daraus entspringt ein frischer Wein, der durch Blutorangen-Aromen und fleischigen Kirschgeschmack brilliert. Ein sehr strukturierter, beinahe schwebender Wein.
Der CeniPrimo stammt aus einem ehemaligen Flussbett im südlichsten Teil des Weinguts. Niedriger Kalkgehalt und Schlickablagerungen prägen den Untergrund. Der 2019er ist ein vielschichtiger Wein mit würzigen Noten und fülliger Beerenfrucht. Seidiges Tannin ummantelt den kraftvollen Körper. Lange anhaltend und sehr intensiv, ist dies der Wein, der wiederum James Suckling am besten von den Dreien gefiel.