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Das Weinland entlang der Rhône beginnt südlich von Lyon, wo der Fluss nach der Vereinigung mit der Saône scharf nach Süden abbiegt. Auf ziemlich geradem Weg fließt die Rhône nun über mehrere hundert Kilometer bis zur Mündung ins Mittelmeer. Die Weinlandschaft entlang des Flusses mit insgesamt etwa 69.000 Hektar Reben ist abwechslungsreich. Zwischen Nord und Süd herrschen sogar krasse Gegensätze, da sich nicht nur Klima und Böden, sondern auch die Rebsorten unterscheiden. Genau dies macht das Rhônetal sowohl bei den Rotweinen als auch bei den etwa zehn Prozent Weißen so ungeheuer spannend.
Das schmale Rhônetal im Norden reicht von Vienne bis Valence und besitzt mit Côte-Rôtie, Condrieu und Hermitage drei weltbekannte Appellationen für große Weine. Die Böden sind hier geprägt von Granit und Schiefer, kristallinen Gesteinen des Zentralmassivs. Das Klima ist kontinental mit heißen Sommern, kalten Wintern und deutlich mehr Niederschlägen als im Bereich der südlichen Rhône, wo mediterrane Einflüsse dominieren. Syrah ist die unangefochtene Hauptsorte für die Rotweine der nördlichen Rhône, die sich im Vergleich mit den mächtigen Cuvées des Südens generell durch mehr Würze und größere Eleganz auszeichnen. Aber auch drei weiße Reben zeigen im Norden Präsenz: Marsanne, Roussanne und Viognier.
Typisch im nördlichen Rhône-Gebiet: Terrassenweinbau in extremen Steillagen
Spektakulär steil wie an der Mosel zeigen sich die Lagen der nördlichsten Appellation Côte-Rôtie am rechten Rhône-Ufer, wo die Trauben von der Sommersonne – Nomen est Omen – regelrecht „geröstet“ werden. Weltruf genießt die Côte-Rôtie noch nicht allzu lange, denn kaum 70 Hektar betrug die Rebfläche in den 1970er Jahren – zu hart und zu mühsam schien das Arbeiten in den Steillagen. Dann aber erkannten Winzer wie Etienne Guigal das große Potenzial und derzeit kann die Côte-Rôtie wieder mit etwa 300 Hektar aufwarten. Guigal entwickelte sich zum „Großmeister der Rhône“ und das weltberühmte Weingut in Ampuis wird heute in dritter Generation von Philippe Guigal geführt. Guigals Côte-Rôtie „Brune et Blonde“ beinhaltet ein paar wenige Prozent Viognier, vereint finessenreiche Frucht, wilde warme Würze sowie feste Tannine und zeichnet sich zudem durch große Trinkfreude aus. Eine Benchmark in seiner Kategorie ist auch Guigals Côtes-du-Rhône. Unlängst kam ein neues Flaggschiff an der südlichen Rhône hinzu: „Château de Nalys“ in Châteauneuf-du-Pape.
Auf die Côte-Rôtie folgt die Weißweinappellation Condrieu mit ihrer typischen Sorte Viognier. Diese stand vor etwa 60 Jahren kurz vor der Ausrottung, denn angesichts vieler brachliegender Flächen kam sie gerade noch auf zwölf Hektar. Dann aber wurde die Weinwelt auf den Charme des Viognier aufmerksam und es entstand ein weltweiter Fanclub, der bis nach Australien reicht. Condrieu aber bleibt „das Original“ und zu seinen Spitzenerzeugern gehört Rémi Niero. Er führt sein Weingut in dritter Generation und keltert vier verschiedene Condrieus. Von fünf Granit-Lagen stammt „Les Ravines“, ein Klassiker, der große Aromenvielfalt, schmelzige Üppigkeit und puristische Eleganz bestens vereint. Qualitativ legt Niero mit dem salzig-mineralischen „Héritage“ noch ein Schäuflein nach.
An Condrieu schließt südlich Saint-Joseph an, dessen Weinberge sich am rechten Ufer der Rhône in einem schmalen Band fast 60 Kilometer nach Süden erstrecken. Das ursprüngliche AOC-Gebiet wuchs durch die Eingliederung einer größeren Anzahl von Gemeinden im Süden von 97 Hektar im Jahr 1969 auf heute fast 1.300 Hektar an. Saint-Joseph bringt sehr charmante Syrahs hervor; frisch, rauchig und terroirgeprägt sind die Besten unter ihnen. Von Marsanne und Roussanne gibt es zudem interessante Weiße.
Blick auf Condrieu an der nördlichen Rhône (© Domaine Rémi Niero)
Zeit, ans andere Ufer zu wechseln. Die Herkunft, um die sich Legenden ranken, liegt nämlich am linken Flussufer der Rhône: Hermitage. Der Hermitage-Hügel steigt hinter dem Städtchen Tain-l’Hermitage – von hier stammt übrigens die berühmte Valrhona-Schokolade – auf etwa 350 Meter Höhe. Die gerade mal 136 Hektar Weingärten sind zum Teil in Terrassen angelegt. Im Untergrund befindet sich reiner Granit, die einzelnen Lagen weisen aber unterschiedliche Böden auf, die auch von Lehm, Kalk oder Kies geprägt sein können. Der Hermitage tritt in Rot und Weiß in Erscheinung, traditionell handelt es sich um einen Verschnitt aus mehreren Lagen, aber auch Einzellagenfüllungen gibt es.
Im Dorf Larnage, auf der Rückseite des Hermitage-Hügels, befindet sich die Domaine Belle, ein erst 1990 gegründetes Weingut. Die biozertifizierten Weinberge von Philippe und Magali Belle umfassen etwa 25 Hektar und sind auf sechs Gemeinden verteilt. Rund um Hermitage liegt die größere Appellation Crozes-Hermitage, die elegante Syrahweine mit einem hervorragenden Preisleistungsverhältnis zu bieten hat. Kühle, klassische, rotbeerige Weine, mit dem Touch schwarzer Oliven, Garrigue und etwas Pfeffer: Der „Les Pierelles“ von Belle liefert ein exzellentes Beispiel für einen feinen Crozes-Hermitage. Neben großartigem Hermitage Rouge keltert die Domaine auch schmelzigen Hermitage Blanc aus 60 Prozent Marsanne und 40 Prozent Roussanne mit frischer Säure, viel Zug und mineralischem Kern.
Zurück am rechten Ufer der Rhône trifft man auf die kleine, unterschätzte AOP Cornas. Etwa 100 Hektar Reben sind hier ausschließlich dem Rotwein und damit dem Syrah gewidmet. Die Weine gelten als eine Spur leichter als Côte-Rôtie, reichen aber mitunter qualitativ heran, zeigen viel Charakter, saftige Dichte und Authentizität. In Cornas ist die bekannte Domaine Alain Voge zu Hause, ein im 19. Jahrhundert gegründeter Familienbetrieb, der schon früh den Cornas in den Fokus stellte und heute zu den Superstars der Nordrhône zählt. Seit dem Jahrgang 2016 ist die Domaine biozertifiziert, auch biodynamische Arbeitsweisen werden integriert. Der hochattraktive Cornas „Les Vielles Vignes“ wird zur Hälfte mit ganzen Trauben vergoren, was ihm eine kraftvolle Struktur verleiht, die einen Kontrapunkt zu der satten dunklen Frucht und der seidigen Dichte am Gaumen setzt.
Das Tal wird deutlich breiter und ein Großteil der Flächen dient der Regional-Appellation Côtes du Rhône. Das mediterrane Klima ist heiß und trocken, oft weht der Mistral heftig und unberechenbar. Die Sorte Grenache übernimmt die Hauptrolle und wird üblicherweise mit Syrah und Mourvèdre cuvetiert. Dazu kommen Cinsault, Counoise und mehrere weiße Sorten: Grenache Blanc, Clairette, Marsanne, Roussanne, Bourboulenc und Viognier.
Allein in Vinsobres, der nördlichsten und kühlsten Appellation der südlichen Rhône, dominiert der Syrah auf den bis zu 400 Meter hoch gelegenen Terrassen. Von der AOP Vinsobres stammt der finessenreiche „Les Cornuds“ der bekannten Famille Perrin, eine elegante Cuvée von Grenache und Syrah.
Der imposante Weinkeller des Château de Beaucastel (© Philippe Martineau)
Der Stammsitz der Weinfamilie Perrin ist allerdings Château de Beaucastel im Herzen der südlichen Rhône, in Châteauneuf-du-Pape. Die berühmte Appellation steht für besonders wuchtige Weine mit Kraft und Fülle, zeichnet sich aber auch durch Trinkfreude aus. In Châteauneuf regiert Grenache, wenngleich auf den etwa 3.200 Hektar 13 Rebsorten zugelassen sind. Der Alkoholgehalt beträgt nur selten weniger als 14,5 Volumsprozent, dennoch wirken die mächtigen Rotweine kaum schwerfällig. Château de Beaucastel schwört auf den traditionellen Mix der 13 Sorten: Etwa 30 Prozent Grenache sorgen für saftige Frucht und Geschmeidigkeit, 30 Prozent Mourvèdre für das Rückgrat, zehn Prozent Syrah für Würze und Frische, weitere zehn Prozent Counoise für den rustikalen Touch. Die restlichen Sorten werden wie Gewürze beim finalen Blending eingesetzt. Den Grundstein für den weltweiten Erfolg von Beaucastel legte übrigens Jacques Perrin, ein Visionär, der schon in den Sechziger Jahren begann, biodynamische Praktiken am Weingut umzusetzen. So heißt Beaucastels Kultwein „Hommage à Jacques Perrin“ – 75 Prozent Mourvèdre machen ihn superfleischig, dicht und äußerst langlebig.
Biozertifiziert und in Umstellung auf Biodynamie ist auch die Domaine Clos du Caillou im Nordosten der Appellation, deren Weinberge sieben Hektar umfassen und an Beaucastel grenzen. Hier stehen terroirgeprägte Weine in moderner Stilistik auf dem Programm. Der charmante Côtes-du-Rhône ist genial und die Saftigkeit und Tiefgründigkeit des körperreichen Châteauneuf einfach umwerfend.
Auch mit Geheimtipps kann die südliche Rhône noch dienen, wie zum Beispiel Gigondas, einem etwa 500 Hektar großen Gebiet im Osten, das Châteauneuf-du-Pape qualitativ um nur wenig nachsteht. Unweit vom Bergdorf Gigondas ragt der Kalksteingipfel Mont Ventoux in die Höhe – berüchtigt als eine der härtesten Bergwertungen bei der Tour de France. Gigondas steht für sehr saftige, fast burgundisch anmutende Rotweine. Ein wahres Schmuckstück eines feinen, traditionellen Weinguts stellt die Domaine du Cayron dar, deren Weingärten sich am Fuß der bizarren Kalkfelsen „Dentelles de Montmirail“ erstrecken. Drei Schwestern, Cendrine, Roseline und Delphine Faraud, leiten das Weingut in fünfter Generation. Sie vinifizieren nur einen einzigen Wein, einen Gigondas Rouge von höchster Qualität und Typizität, der ohne Schönung oder Filtration abgefüllt wird.
Südwestlich von Châteauneuf-du-Pape trifft man in der Appellation Tavel auf Roséweine mit kräftiger Farbe, viel Extrakt und Intensität sowie mit ein paar Jahren Reifepotenzial. Die Weißweine der südlichen Rhône sind ebenso wenig zu unterschätzen, denn die Bandbreite reicht vom charmanten Côtes-du-Rhône Blanc bis zum mächtigen weißen Châteauneuf-du-Pape.
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