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Autorin: Daniela Dejnega
Im Schaumweinboom der vergangenen Jahre stieg die Qualität von österreichischem Sekt in ungeahnte Höhen. Das gilt vor allem für jene Weingüter, die sich schon länger mit der Methode der Traditionellen Flaschengärung beschäftigen – sieben Sekt-Speerspitzen auf einen Streich.
Erinnern Sie sich an folgende Situation? In der Firma hat eine Kollegin Geburtstag. Bald lauern auf einem Tablett gefährlich nah die Gläser mit Sekt und Sekt Orange. Nach kurzem Zögern entscheiden Sie sich für die unverdünnte Variante. Man erhebt die Gläser, stößt an, alle nippen am Sekt. Und dann? Dann stellen Sie das fast volle Glas bei nächster Gelegenheit verstohlen in einer Ecke ab – und damit sind Sie keineswegs allein, denn es schmeckt einfach nicht, was da im Glas blubbert. Kurz fragt man sich sogar, ob Sekt Orange das geringere Übel gewesen wäre, doch zum Glück gibt es auch Wein, Bier und Wasser. Das, was sich da „Sekt“ nannte, ein Billigprodukt aus dem Supermarkt, ist rasch vergessen.
Zum Vergessen war nicht zuletzt aus solchen Gründen jahrzehntelang auch das Image von Sekt. Und bis heute haftet an dem Wort „Sekt“ ein schaler Beigeschmack, weshalb es nicht verwundert, dass das breite Publikum so ziemlich alle prickelnden Weine „Prosecco“ nennt. Dazu beklagen Marketingleute, dass schon das Wort „Sekt“ an sich nicht „sexy“ sei. Ja, außergewöhnlich hübsch klingt es nicht, aber die deutsche Sprache bietet ja manch lautmalerische Verirrung. Denken Sie zum Beispiel an das zarte Wesen des „Schmetterlings“, zu dem das italienische „farfalla“ zweifellos um Längen besser passt. Alternative Bezeichnungen für Prickelndes – Sprudel oder Bubbles – hören sich in Wirklichkeit auch nicht unbedingt hochwertig an. Flaschenvergorener österreichischer Schaumwein heißt nun einmal „Sekt“ – und selbst wenn er nicht allzu sexy tönt, so ist doch viel wichtiger, wie gut er heute schmeckt und wie viel Lebenslust er dabei versprüht. Tatsache ist, seit ein paar Jahren können die Sekte der besten österreichischen Erzeuger:innen auf internationalem Topniveau mithalten. Wer beispielsweise bei der Wahl eines Party-Mitbringsels noch zwischen Champagner vom Discounter und hochwertigem Sekt schwankt, dem sei Letzterer dringend ans Herz gelegt. Discounter-Champagner sind zwar überraschend günstig, aber das hat auch definitiv qualitative Gründe. Österreichische Winzersekte sind weitaus interessanter, von höherer Qualität und außerdem handwerklich hergestellt.
Um einen roten Faden durch die unterschiedlichen Qualitätskategorien zu ziehen, wurden 2015 die Eckpunkte einer dreistufigen Qualitätspyramide für den österreichischen Sekt festgelegt. „Sekt Austria“ bildet dabei die Basis, gefolgt von „Sekt Austria Reserve“ und „Sekt Austria Große Reserve“ an der Spitze.
Marion Ebner-Ebenauer, bekennende Champagner-Liebhaberin mit sprühendem Temperament, setzte sich in den Kopf, flaschenvergorene Schaumweine in Spitzenqualität zu machen. So startete sie 2006 im Poysdorfer Weingut, das sie mit ihrem Mann Manfred führt, einen kleinen „Erstversuch“. Im Jahrgang 2007 wurde es bereits ernst mit ihrem heute legendären Blanc de Blancs von auf kalkhaltigem Boden gewachsenen Chardonnay-Trauben. Doch sollte es sieben lange Jahre dauern, bis Marion und Manfred ihn gut genug fanden, um ihn als Zero Dosage auf den Markt zu bringen, denn nur durch die lange Hefelagerung tritt die Frucht in den Hintergrund, kommen stattdessen cremig-hefige Noten hervor und es formt sich eine extrafeine Perlage. Dem aufwendigen Handwerk der Sektherstellung widmet sich die energiegeladene Marion seither mit großer Leidenschaft. Im Ablauf von sieben Jahren nimmt sie jede einzelne Flasche viele Male in die Hand, rüttelt sie und klebt letztendlich nach dem Degorgieren auch das Etikett feinsäuberlich von Hand auf. Zudem wird jeder Flaschenkopf in Wachs getaucht. Dass Stephan Reinhardt den Jahrgang 2008 im US-Magazin „Wine Advocate“ mit den Worten „Ebner-Ebenauer’s Blanc de Blancs is killing Champagne“ lobte, sorgte auch international für großes Aufsehen und jeder neue Jahrgang ist in Windeseile ausverkauft. Aktuell gibt es nun 2015 und im Dezember wartet eine spannende Neuheit.
Unser Tipp: Halten Sie Ausschau nach Rot-Weiß-Rot – und seien Sie schnell!
Gleichfalls im Weinviertel beschäftigen sich Else Zuschmann und Peter Schöfmann seit 2007 mit klassischer Flaschengärung. Die Produktion erfolgt von der Traube bis zum fertigen Sekt im eigenen Haus. Die beiden sind ein grundsympathisches Winzerpaar, das biologisch und mit viel Hingabe im Weingarten wie auch im Keller arbeitet. Ihre Weingärten mit Grünem Veltliner sowie Riesling, Chardonnay, Zweigelt und Pinot Noir liegen rund um Martinsdorf. Der Name Zuschmann-Schöfmann steht für sortenreine Sekte, die vor allem in der Einstiegsklasse ihre Rebsorte durch Frucht erkennen lassen. Die Mindestlagerzeit auf der Hefe beträgt 18 Monate, wesentlich länger – bis zu 72 Monate – reifen die cremigen und fein balancierten Großen Reserven auf der Hefe. Vor dem Dégorgement verbringen die Flaschen zwei Wochen auf dem Rüttelpult, um die Hefe in den Flaschenhals wandern zu lassen. Peter Schöfmann degorgiert persönlich und stimmt die Dosage gekonnt auf jedes einzelne Produkt ab.
Besonders lange Erfahrung mit der Sektherstellung nach Méthode Traditionnelle besitzt der Langenloiser Topwinzer Willi Bründlmayer. Tatsächlich kam schon vor 30 Jahren der erste Bründlmayer Brut vom Jahrgang 1989 auf den Markt. Willi wollte damals seiner Frau Edwige, die aus Paris kommend den Champagner sehr vermisste, eine Freude machen – und das gelang vorzüglich. Der Bründlmayer Brut gilt heute als Klassiker und der anhaltende Erfolg des Brut Rosé sucht seinesgleichen. Im Lauf der Jahre wurde die Sektproduktion am Weingut Bründlmayer immer wichtiger und mit zunehmender Erfahrung immer ausgefeilter. Ein Kellerumbau verbesserte die Arbeitsabläufe und im neuen „Sektrüttelhaus“ steht ein Rüttelpult neben dem anderen, bestückt mit tausenden Flaschen, die dort auf ihr Dégorgement warten. Das Sekt-Sortiment bekam immer wieder Zuwachs, zum Beispiel mit Großen Reserven als Blanc de Blancs oder Blanc de Noirs als hochfeine Jahrgangssekte oder auch mit der Reserve Extra Brut vom Grünen Veltliner. Meisterlich ausbalanciert, feinperlig und ausdrucksstark ist der Sektstil des Hauses.
Dass Langenlois heute als veritables Kompetenzzentrum für Sekt gilt, ist auch Fred Loimer zu verdanken, der seit einem guten Jahrzehnt mit exzellenten Schaumweinen auffällt. In der Sortenfrage setzt der engagierte Biodynamiker dabei unter anderem auf Zweigelt, den er für außerordentlich gut geeignet hält, weil seine Beeren grundsätzlich wenig Gerbstoffe besitzen und die physiologische Reife bei noch gutem Säuregehalt erreichen. So bildet Zweigelt nicht nur in Loimers Brut Rosé die Hauptsorte, sondern hat auch beim Extra Brut einen Anteil von etwa einem Drittel, ergänzt von Pinot Noir, Pinot Blanc, Chardonnay, Pinot Gris und St. Laurent. Essenziell ist für den Qualitätsfanatiker die Präzision bei der Traubenverarbeitung: Handlese, Kleinkistentransport und die möglichst schonende Pressung der Trauben sind ein Muss. Loimers Sekte liegen mindestens 22 Monate auf der Hefe, meistens aber länger. Die Dosage hält der Winzer prinzipiell niedrig, bei maximal zwei bis drei Gramm. Auf Weltklasse-Niveau spielen die beiden Großen Reserven „Langenlois“ und „Gumpoldskirchen“. Tänzerische Leichtfüßigkeit, feinste Perlen und Präzision zeichnen sie aus.
Das Langenloiser Sekt-Trio komplettiert das Weingut Jurtschitsch, wo Schaumwein offenbar schon lange geschätzt wird, denn während des Zweiten Weltkriegs versteckte der Großvater von Alwin Jurtschitsch einige Flaschen Riesling-Sekt, indem er sie im Lössboden des Kellers vergrub. Erst nach Jahrzehnten wurden diese mit Hilfe der Großmutter wiedergefunden und einzelne Flaschen bereichern noch heute die Familienvinothek. Als erklärte Schaumweinfans machen Stefanie und Alwin Jurtschitsch heutzutage selbst ganz hervorragende Sekte. Wohlüberlegt arbeiten die beiden in einem höher gelegenen, kühleren Weingarten ganz gezielt auf Sekt hin, was eine niedrige Laubwand und Kordonschnitt bedeutet, um vom Grünen Veltliner kleine, kompakte Trauben mit den erwünschten höheren Säurewerten zu erhalten. Stefanie und Alwin sind sich einig: Grüner Veltliner braucht keine Dosage. So füllen sie ihre Große Reserve kompromisslos als Brut Nature. Der Stil ist engmaschig, würzig und mineralisch.
Für erstklassige Sekte zeichnet seit fast 25 Jahren auch der feinsinnige Michael Moosbrugger, Weingutsleiter von Schloss Gobelsburg, verantwortlich. Die weingutseigene Vinothek enthält noch einige gut erhaltene Flaschen aus den Siebzigerjahren, doch die erste „moderne“ Brut Reserve gelangte 1999 in den Verkauf und genießt heute den Ruf eines charmanten, fein abgestimmten Klassikers. Ruhig und traditionsbewusst legte Moosbrugger von Anfang an den Fokus auf regionale Rebsorten, denn sein Ziel war nie, die Champagne zu kopieren. So spielen Grüner Veltliner und Riesling, aber auch Welschriesling bis heute wesentliche Rollen bei der ausgeklügelten Zusammenstellung der Cuvée. Die gesamte Produktion geschieht am Weingut selbst und Moosbrugger betrachtet die Schaumweinherstellung als Königsdisziplin des Winzerhandwerks. Seine Sekte lagern in etwa drei Jahre auf der Hefe. An der Spitze steht feinster Vintage-Sekt – mit mindestens zehn Jahren Hefelagerung.
Äußerst lohnenswert in puncto Sekt ist auch ein Abstecher in die Südsteiermark. Petra und Hannes Harkamp bereisten die Schaumweingebiete der Welt und kamen zu dem Schluss, dass sich doch auch das Terroir der Südsteiermark für Hochwertiges nach Méthode Traditionnelle eignen müsse. Sie irrten sich nicht, gründeten ihre Sektmanufaktur in der „Villa Hollerbrand“ in Leibnitz und der sektbegabte Hannes spezialisierte sich auf die Burgundersorten, vor allem auf Pinot Noir. Lange Hefelagerung, geringe Zucker- und Schwefelgaben sowie viel Liebe zum Detail kennzeichnen seine Arbeitsweise, nach welcher äußerst präzise, finessenreiche Schaumweine entstehen. Selbst Sekte von Aromasorten springen bei den Harkamps nicht lautstark aus dem Glas, sondern erinnern fein und elegant an ihre Rebsorte. Die Weingärten werden seit einigen Jahren biodynamisch bewirtschaftet; das Weingut ist Mitglied im Verein Demeter. Respekt vor der Natur, die Schonung natürlicher Ressourcen und eine umweltfreundliche Produktion stehen für die Harkamps stets im Zentrum.
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