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Autorin: Daniela Dejnega
Als Reiseziel liegt Portugal derzeit voll im Trend. Das gibt auch dem Portwein die Chance, sein hierzulande etwas verstaubtes Image aufzupolieren. Wichtig ist: Portwein ist nicht gleich Portwein! Auf Neugierige wartet eine überraschende und spannende Vielfalt.
Die Wachau ist schön, aber wer einmal die unvergleichlichen Steillagen des Douro-Tals erblickt hat, wird diese grandiose Weinlandschaft nie wieder vergessen. Auf den schmalen Terrassen mit kargen Schieferböden gedeihen unter extremer Hitze und Trockenheit jene Trauben, die den Rohstoff für Portwein liefern. „Neun Monate Winter und drei Monate Hölle“ – so beschreiben Einheimische die herausfordernden Bedingungen entlang des Flusses Douro, die im Portwein mit jedem Schluck spürbar werden. Port wird nicht nur in Portugal selbst geschätzt. Die gespriteten Weine aus dem Douro-Tal gelten seit Jahrhunderten als Exportschlager. Traditionell war Großbritannien der wichtigste Abnehmer, heute führt Frankreich die Statistik an und selbst in den USA hat sich Portwein gerade zum Hit bei den Millennials entwickelt. Nur im deutschsprachigen Raum haftet ihm noch das Image des mysteriösen „Opa-Getränks“ an. Höchste Zeit, dem Portwein auch hierzulande neues Leben einzuhauchen. Was ist schöner, als sich in der Vorweihnachtszeit ein entschleunigendes Glas Portwein zu gönnen und die wohlige Wärme, die er ausstrahlt, zu genießen.
Selbst Profis beschäftigen sich selten mit dem Thema Port und auch in der heimischen Gastronomie kommt er kaum vor. Begegnet man ihm dann doch einmal glasweise auf einer Weinkarte, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Wein „ausgeraucht“ schmeckt, weil die Flasche viel zu lange offen stand. Auch wird Portwein gern zu warm serviert, wodurch sein Alkohol in die Nase sticht. Das ist ungeheuer schade. So wird man Menschen kaum für Port begeistern können und selbst Weinauskenner:innen zögern, bevor sie sich tatsächlich für eine Flasche Portwein entscheiden.
Dabei reicht es völlig, ein paar grundlegende Dinge zu wissen: Im Wesentlichen unterscheidet sich Portwein von „normalem“ Wein durch das „Aufspriten“ während der Gärung. Das heißt, dem gärenden Traubenmost wird bereits nach einer kurzen Gärphase von ein bis zwei Tagen eine kleine Menge geschmacksneutraler Branntwein mit 77 Volumsprozent Alkohol zugegeben. Das stoppt die Gärung, Restsüße verbleibt und der Alkoholgehalt des Weines erhöht sich auf 19 bis 22 Volumsprozent. Auf diese Art machten die Portugiesen ihre Weine schon im 13. Jahrhundert für lange Transporte haltbar. Zum großen Boom kam es dann ab dem 17. Jahrhundert. Damals wurden von der namensgebenden Stadt Porto ausgehend immer größere Mengen an Portwein verschifft. Das Ziel war England, welches sich in einem Handelskrieg mit Frankreich befand und so den portugiesischen Weinen zum Siegeszug verhalf. Bis heute sind Portweine in Großbritannien höchst beliebt.
Das Herkunftsgebiet von Portwein im Douro-Tal ist seit 1756 definiert und damit wahrscheinlich das älteste gesetzlich abgegrenzte Weinbaugebiet der Welt. Mehr als 60 autochthone Rotweinsorten wachsen dort, wie zum Beispiel Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz und Tinta Barroca. Doch beim Portwein geht es weniger um einzelne Sorten, sondern vielmehr um unterschiedliche Ausbaustile: Ruby und Tawny heißen die beiden Grundkategorien, die jeweils mehrere Qualitätsstufen aufweisen.
Einfacher Ruby Port wird am häufigsten hergestellt und ist oft recht preiswert. Er ist meist zwei bis drei Jahre alt, reift vorwiegend in Edelstahltanks und setzt sich in der Regel aus mehreren Jahrgängen zusammen. Ruby Port besitzt eine kräftige rubinrote Farbe und viel Frucht, man trinkt ihn jung. Ein Ruby Reserve Port ist ebenfalls fruchtbetont, bietet aber mehr Komplexität als ein Standard-Ruby, da er sich aus Weinen mit einem Durchschnittsalter von fünf bis sieben Jahren zusammensetzt. Auch ein Late Bottled Vintage (LBV) zählt zu den Ruby-Ports. Der Jahrgangsportwein reift vier bis sechs Jahre im Fass und wird dann trinkfertig abgefüllt. Ein LBV ist ein toller Einstieg in die Welt der gehobenen Portweine. Für die Königsklasse steht aber der vielschichtige Vintage Port, der nur in den besten Jahren hergestellt wird. Die Trauben können aus verschiedenen Weinbergen kommen, stammen aber immer von einem Jahrgang. Vintage Port lagert etwa zwei bis drei Jahre im Fass und wird dann noch im Jugend-Stadium abgefüllt. Er kann 20 Jahre oder auch länger in der Flasche reifen.
Tawny Port reift im Vergleich viel länger im Fass. Er besitzt eine hellere, ziegelrote bis bräunliche Farbe und der lange Holzausbau verleiht ihm ein völlig anderes Geschmacksprofil, das von Gewürzen, Trockenfrüchten, Nüssen und Karamell geprägt ist. In seiner einfachsten Version ist ein Tawny wenige Jahre alt, für die Tawny Reserve ist bereits eine Eichenfassreifung von mindestens sechs Jahren vorgeschrieben. Ein Tawny Port mit Altersangabe am Etikett ist 10, 20, 30 oder über 40 Jahre alt. Das Alter wird in dem Fall eher locker berechnet, da auch ein Tawny in der Regel ein Verschnitt mehrerer Jahrgänge ist und es in erster Linie um den der Altersangabe entsprechenden Geschmack geht. Im Gegensatz zu Vintage Port reift der normalerweise trinkfertig abgefüllte Tawny in der Flasche nicht wirklich weiter.
Auch die Colheita zählt zur Kategorie Tawny. Colheita ist das portugiesische Wort für „Ernte“, was schon andeutet, dass alle Trauben von einem einzigen Jahrgang stammen. Eine Colheita wird mindestens sieben Jahre lang in Fässern gelagert, viele reifen noch viel länger in Holz und erreichen eine außergewöhnlich hohe Qualität. In Portugal kamen Colheita Tawnys zuletzt wieder sehr in Mode. Im Trend liegt übrigens auch Port Tonic, für welches junger Weißer Portwein zum Einsatz kommt. White Port wird im Gegensatz zu Ruby und Tawny aus weißen Trauben – Malvasia Fina, Codega, Gouveio, Rabigato etc. – hergestellt.
Behandeln Sie eine geöffnete Flasche Portwein eher wie Rotwein, nicht wie eine Spirituose! Denn wie Rotweine verlieren Portweine mit längerer Zeit an der Luft ihre Frucht und ihr Aroma. Besonders Ruby Port sollte innerhalb einer Woche ausgetrunken sein, gereifter Vintage Port am besten innerhalb eines Tages. Tawny Ports halten hingegen bis zu einem Monat in der geöffneten Flasche. Insider verwenden für Vintage Port deshalb das Coravin-System – so hält er monatelang.
Portwein nicht bei Zimmertemperatur servieren! Leicht gekühlt, bei einer Trinktemperatur von 16°C, schmeckt er um Längen besser. Denn Wärme lässt den Alkoholgehalt stärker hervortreten und sogar feine Vintage Ports wirken bei Zimmertemperatur alkoholisch und eindimensional. Tawny Port mag es sogar noch eine Spur kühler – er liefert in der Regel bei 14° C seine beste Performance. Optimal sind Portweingläser! Ihre spezielle Form bringt den gespriteten Wein am besten zur Geltung, im Notfall funktionieren aber auch Weißweingläser. Und: Greifen Sie nicht zu Billigprodukten. Schon bei 20 Euro pro Flasche wird es in Sachen Portwein so richtig spannend!
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