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Eine Entwicklung, die sie benötigen, um gerüstet zu sein, Jahrzehnte in der Flasche zu reifen. Deshalb kommen die Kamptal-DAC-Reserven von Loimer erst immer im Herbst, wenn der neue Wein schon an die Kellertür klopft, auf den Markt. Es würde auch gar nicht schneller gehen, vergären sie doch mit der natürlichen Hefe, vollkommen auf sich selbst gestellt, langsam in großen Holzfässern.
Anschließend liegen sie noch lange auf ihrer Hefe, um behutsam – ohne viel zu filtrieren – im August in Flaschen gefüllt zu werden. Es gibt einige gute Gründe, die Weine Fred Loimers zu schätzen – die Rieslinge von den Einzellagen Langenlois Steinmassl und Seeberg, oder die Veltliner vom Langenlois Spiegel und Käferberg sind nur vier davon. Zahlreiche nationale und internationale Prämierungen bestätigen das Konzept vom „langsamen Wein“.
Für Aufsehen sorgte Fred Loimer bereits vor 20 Jahren, als er seinen Neubau in der pittoresken Langenloiser Kellergasse in Form eines schwarzen Kubus errichten ließ. Die Freude am Ausprobieren und seine immense Neugier zeichneten sich schon damals ab. Seither erweist sich der Winzer als wahres Allround-Talent. Feine Rieslinge und tiefgründige Grüne Veltliner von besten Kamptaler Rieden gehören zu seinen Spezialitäten, dazu keltert er finessenreichen Pinot Noir und eine herrliche Alternativ-Serie, die vom Einstiegswein „gluegglich“ bis zu den maischevergorenen Weißweinen namens „Achtung!“ fantastische Trinkfreude ausstrahlt.
Getrieben vom Wunsch noch mehr Individualität und Charakter in seine Weine zu bringen, entdeckte Loimer vor 15 Jahren die Biodynamie. Er begründete die Winzergruppe respekt-BIODYN mit und konnte sein Weingut sowie seinen Weinstil beständig weiterentwickeln. „Wenn man im Keller technische Hilfsmittel weglässt, muss man etwas anderes reinbringen – und das ist der Faktor Zeit“, sagt Fred Loimer. Er bringt seine Erste-Lagen-Weine ein Jahr später als andere auf den Markt. Wie gut Zeit und Reife diesen Weinen tut, lässt sich hervorragend an seinen Einzellagen-Rieslingen und -Veltlinern nachvollziehen.
Loimers besonderes Steckenpferd ist seit Jahren der Sekt. Handlese, Kleinkistentransport sowie eine möglichst schonende Pressung mit minimaler Bewegung, um Gerbstoffe und Oxidation zu vermeiden, sind dabei unerlässlich. Schon der feine Extra Brut und der Brut Rosé zählen zu den besten Sekten des Landes. Mit den beiden vielschichtigen Großen Reserven aus Langenlois und aus Gumpoldskirchen setzt Loimer auch in puncto Winzersekt noch eins drauf.
Lieber Fred, deine Weine begeistern mich seit Jahren, doch aktuell finde ich sie besser denn je. Empfindest du das auch so? Woher kommt die Qualitätssteigerung?
Fred Loimer: Wahrscheinlich hängt das unmittelbar mit dem immer besseren Verständnis für die „Biodynamie“ zusammen. Dieses komplexe System braucht Zeit, damit es sich mehr und mehr positiv auswirken kann. Nach nunmehr über 15 Jahren sehen wir die Art, Landwirtschaft so zu denken, schon sehr deutlich als Vorteil. Und der Wein bietet die Möglichkeit, das auch zu schmecken.
Kannst du uns kurz erklären, was der wichtigste Unterschied zwischen Bioweinbau und biodynamischem Weinbau ist?
Fred Loimer: Der Hauptunterschied nennt sich „Hofindividualität“. Damit meint man das Nutzen der eigenen Ressourcen. Dazu gehört selbst hergestellter Kompost für die Düngung im Weingarten und somit das „Füttern“ des Bodenlebens. Auch die eigene Mikroflora im Keller für Vergärung und Ausbau der Weine spielt eine entscheidende Rolle. Wir arbeiten in Richtung eines geschlossenen Kreislaufs – verwirklicht im sogenannten „Hoforganimus“. Darunter versteht man, alle notwendigen Prozesse selbst am Hof durchführen zu können. Das ist der größte Unterschied zur biologisch-organischen Produktion, die darauf keinen Bezug nimmt. Der Aufbau der Biodiversität und des tierischen Lebens im Weingarten sind weitere Notwendigkeiten im biodynamischen Weinbau. Die biologisch-dynamischen Präparate, die wir im Weingarten ausbringen, sind eine Art Heilmittel, die den Einfluss von Erde, Kosmos, Tier und Mensch verbinden.
Bei manchen klingelt jetzt vielleicht der Esoterik-Alarm. Ich nehme an, du bist im Lauf der Jahre vielen Vorurteilen begegnet. Wie reagierst du, wenn die Biodynamie ins esoterische Eck gerückt wird?
Fred Loimer: Ach, es als Esoterik abzutun zeugt nur von Unwissenheit über die Biodynamie, ein intensiveres Beschäftigen damit würde diesen Irrtum schnell aufklären. Wesentlich ist: Man stellt nicht den Hof auf Biodynamie um, sondern die Menschen, die auf so einem Hof arbeiten! Biodynamie hat viel mit Gefühl, Sensibilität und Wohlfühlen bei dem, was man tut, zu tun. Wann, was und wie getan wird, im Weingarten und im Keller, basiert nicht auf Standards oder Richtlinien, sondern auf einem ganz persönlichen Zugang zu eigenen Tätigkeit. Rhythmisches Arbeiten, Sauberkeit, Ordnung, Aufmerksamkeit, Urteilsvermögen, Ausgeglichenheit und die Liebe zum Detail sind wesentlich in der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Die Präparate unterstützen uns dabei und wirken direkt auf Böden, Pflanzen, Tiere und Menschen.
Und wozu dienen die berühmt-berüchtigten Kuhhörner?
Fred Loimer: Kuhhörner verwenden wir als Hüllen, um die Präparate der Biodynamie herzustellen. Die Kuh hat in der Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Sie ist ein sensibler Pflanzenfresser und Wiederkäuer und produziert mit ihrem Dung einen der wertvollsten Dünger-Bestandteile unseres Komposts. Im Kuhhorn werden Hornmist (aus Kuhdung) und Hornkiesel (aus Bergkristall), zwei sogenannte Feldspritzpräparate, hergestellt. Die Form des Horns gleicht der eines Empfängers, die Kalk-Hülle lässt nichts nach draußen und die Kuhflade besteht aus tierisch aufgeschlossenen Pflanzen. Diese kompostieren im vergrabenen Kuhhorn über die Wintermonate und werden zu einem Kompostkonzentrat mit den Informationen der Erde. Stark verdünnt wird das Hornmist-Präparat dann direkt auf die Erde gespritzt und dient gemeinsam mit dem Hornkiesel-Präparat dem ausgeglichenen Wachstum der Reben – eine Grundvoraussetzung für gesunde Pflanzen.
Zu deinem Betrieb gehören auch jede Menge Schafe. Warum ist es für ein biodynamisches Weingut wichtig, Tiere zu halten?
Fred Loimer: Tiere gehören zum vielfältigen Leben der Natur. Pflanzen und Tiere sind verantwortlich für die Bildung von Humus und fruchtbaren Böden. Tiere bringen durch ihre Seele Leben in die Weingärten und Felder, beseelen auch den Bauern, den Winzer. Im Weingarten zu stehen, wenn Pferde den Pflug ziehen, Schafe Kräuter fressen und Hühner nach Würmern und Larven picken, gibt einem das Gefühl richtig zu handeln. Und darauf kommt es schließlich an.
Dein Weingut befindet sich in Langenlois, es gibt aber auch einen Standort in der Thermenregion. Wie kam es dazu?
Fred Loimer: Drei Freunde, eine rauschige Nacht und die Idee, das Weingut von Gottfried Schellmann, dem 2004 verstorbenen Winzer aus Gumpoldskirchen, weiterzuführen. Die Weingärten rund um den traditionsreichen Ort sind fantastisch. Besiegelt wurde alles von der Neugier Neues zu probieren.
Als Winzer bist du ein Allrounder. Hast du derzeit ein besonderes Steckenpferd? Oder beschäftigst du dich mit all deinen Weinen gleich gern?
Fred Loimer: Sekt! Seit 1991 beschäftigt mich dieser Wein, seit 2013 mit großer Intensität. Ich bin beseelt vom Glauben, dass Langenlois eine der besten Schaumweinherkünfte der Welt sein kann.
Vielen Dank für das Gespräch!
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