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In Francesco Ricasolis Verkaufsraum steht nicht nur Wein, sondern auch ein altes, türkises Bianchi-Rennrad. Mit diesem bestritt er schon einmal das Vintage-Radrennen „L’Eroica“, welches jedes Jahr über die staubigen Schotterwege zwischen den Weinbergen des Chianti Classico führt. Gestartet wird regelmäßig gegenüber von Ricasolis berühmtem Weingut Castello di Brolio – und nach dem Rennen stärkt man sich am besten in der Osteria di Brolio mit einem Glas Chianti Classico und traditionellen Gerichten der Toskana. Castello di Brolio ist nicht nur das Aushängeschild von Ricasoli, sondern ein Wahrzeichen für das gesamte Chianti-Classico-Gebiet. Gegründet wurde es 1141. Und hier dokumentierte Francescos Ururgroßvater Bettino Ricasoli im 19. Jahrhundert die damals ideale „Formel“ für die Zusammensetzung eines Chianti Classicos.
Seit über 30 Jahren betreibt der ursprünglich als Fotograf tätige Francesco Ricasoli das Weingut. Sein Großvater hatte es verkauft, doch um das Familienerbe vor dem Untergang zu retten, kaufte er es 1993 mühsam zurück. Das Unternehmen war damals heruntergewirtschaftet, heute jedoch strahlen die Weine von Castello di Brolio wieder und gehören zur Spitze der Region – wie bereits unter Francescos Vorfahren. Francesco stellt nun seine Einzellagen in der Kategorie „Gran Selezione“ in den Mittelpunkt. Hier erfährt der Chianti Classico seine tiefgründigste Ausformung. Gerade erst hat der amerikanische Journalist Antonio Galloni den aktuellen Jahrgang 2021 als den besten der jüngeren Zeit bezeichnet. Seit Kurzem ziert auch ein Topweißwein der Sorte Trebbiano das Ricasoli-Sortiment.
Sangiovese als Hauptbestandteil für Kraft und Bukett, etwas Canaiolo zwecks der Lieblichkeit und Malvasia, wenn der Wein zum alltäglichen Gebrauch und nicht zur Lagerung vorgesehen ist: Das ist, kurz zusammengefasst, die Formel für Chianti Classico. Erfunden hatte sie nach langem Forschen und Experimentieren Barone Bettino Ricasoli.
Der Großgrundbesitzer, Winzer, aber auch Landwirt und Viehzüchter sorgte nicht nur für Neuerungen im Weinbau. Gemäß dem Wappenspruch der Familie „Rien sans peine“ („Kein Erfolg ohne Anstrengung“) beschäftigte er sich auch mit Landwirtschaft – und Politik. Er war an der Spitze einer gemäßigt-liberalen Bewegung maßgeblich an der Geburt des Staates Italien beteiligt. Der wegen seiner Strenge auch „eiserner Baron“ genannte Ricasoli war danach von 1861-62 und 1866-67 Premierminister des jungen, geeinten Italien. Nachdem er sich aus der Politik zurückgezogen hatte, beschäftigte er sich bis zu seinem Tod 1880 mit dem Weinbau – und mit dem Chianti Classico.
Francesco verfügt in seinen Weinbergen über 19 verschiedene Bodentypen. Sie alle kennen er und sein Kellermeister wie ihre Westentasche und so fiel es Ihnen nicht schwer, die besten Cru-Weine zu definieren.
Alle drei Gran Selezione werden gleich vinifiziert: 100 Prozent Sangiovese-Trauben werden gerebelt, 14 bis 16 Tage vergoren und danach für 22 Monate in 500-Liter-Tonneaus ausgebaut. 30 Prozent davon sind neues Holz.
Der erste Gran Selezione war der Colledilà, ein sieben Hektar großer Weinberg mit felsigem Untergrund, den man lokal Albarese nennt. Der Wein ist sehr komplex, präzise und frisch. Der 2019er gefiel dem amerikanischen Kritiker Antonio Galloni besonders gut, der ihn in diesem Jahr allen anderen vorzog.
Der Roncicone stammt von einem Weinberg mit Kieselsteindominanz. Daraus entspringt ein frischer Wein, der durch Blutorangen-Aromen und fleischigen Kirschgeschmack brilliert. Ein sehr strukturierter, beinahe schwebender Wein.
Der CeniPrimo stammt aus einem ehemaligen Flussbett im südlichsten Teil des Weinguts. Niedriger Kalkgehalt und Schlickablagerungen prägen den Untergrund. Der 2019er ist ein vielschichtiger Wein mit würzigen Noten und fülliger Beerenfrucht. Seidiges Tannin ummantelt den kraftvollen Körper. Lange anhaltend und sehr intensiv, ist dies der Wein, der wiederum James Suckling am besten von den Dreien gefiel.
Sie haben den Familienbesitz 1993 zurückgekauft. Was waren am Anfang die größten Herausforderungen?
Francesco Ricasoli: Anfangs ging es vor allem darum, ein neues und gutes Team aufzubauen. Besonders schwierig war es, einen geeigneten Weingartenmanager und einen Kellermeister zu finden. Außerdem befanden sich die Weingärten in einem sehr schlechten Zustand.
Der Chianti Classico bestimmt Ihr Leben. Was macht einen guten Chianti Classico aus und ist er noch so wie damals, als Ihr Ururgroßvater seine berühmte Formel schrieb?
Francesco Ricasoli: Der heutige Chianti Classico ist auf jeden Fall ein ganz anderer Wein als der von Bettino Ricasoli, aber auch ganz anders als der Chianti Classico von vor 30 Jahren. Chianti Classico ist Sangiovese. Seine Einzigartigkeit entsteht durch die Sorte Sangiovese und die präzise Herkunftstypizität der verschiedenen Subzonen des Gebiets. Auf diese Art zeigen sich seine Schönheit, seine Eleganz und sein Trinkfluss.
Kürzlich schrieb Antonio Galloni über den Chianti-Classico-Jahrgang 2021, dass er der beste sei, den er je im Jugendstadium probiert hat. Können Sie erklären, warum 2021 so besonders ist?
Francesco Ricasoli: Das sollten wir vielleicht besser Galloni fragen … Meiner bescheidenen und persönlichen Meinung nach waren zuletzt alle vergangenen Jahrgänge gut – trotz Hitze und Trockenheit im Sommer, diverser Rebkrankheiten, Hagel etc. Im Schnitt erhielten wir sehr ausgewogene Weine mit Würze und Finesse. Das ist, meine ich, auf die großartige Arbeit zurückzuführen, die die Produzent:innen von Chianti Classico bei der Bewirtschaftung ihrer Weinberge leisten.
Der neue Star in Ihrem Portfolio ist der 100-prozentige Trebbiano Sanbarnaba. Können Sie uns bitte diesen neuen Wein vorstellen, der das Fenster zu einem modernen, für die Toskana revolutionären Weißwein öffnet?
Francesco Ricasoli: 2020 ist der erste Jahrgang dieses Weins. Wir hatten für den Sanbarnaba viele Jahre lang mit dem Ausbau in Eichenfässern, Amphoren, Stahl oder einer Kombination daraus experimentiert. Ich will nicht behaupten, dass wir jetzt Trebbiano-Experten sind, aber meiner Meinung nach ist es wichtig, alte Traditionen mit offenen Augen zu betrachten und auf zeitgemäße Art und Weise zu überprüfen.
Was ist für Sie persönlich die beste Speisenkombination zu Chianti Classico?
Francesco Ricasoli: Ich schätze ein sehr großes Spektrum an Wein-Essens-Kombinationen, weil wir uns sonst selbst beschränken würden. Das bedeutet, dass wir neben dem klassischen Pairing mit Bistecca oder gebratenem Fleisch den Chianti Classico auch mit gut gewürzten, gegrillten Meeresfrüchten genießen. Stellen Sie sich zum Beispiel gegrillten Oktopus mit einer Brolio Annata vor … Ein offener Geist lässt uns wunderschöne Kombinationen finden!
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