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Zurück bis in das Jahr 1171 reicht die einzigartige Weinbaugeschichte von Schloss Gobelsburg unweit von Langenlois. Damals waren es Mönche, die sich den ersten Weingärten am Zöbinger Heiligenstein und am Kammerner Gaisberg widmeten. 1996 übernahmen Michael und Eva Moosbrugger das Weingut und führen es seither mit Traditionsbewusstsein und großen Respekt vor seiner Historie.
Zentral sind die typischen Herkunftsweine des Donauraums – Gebiets-, Orts- und Riedenweine basierend auf den Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling –, die nach höchstem Qualitätsanspruch gekeltert werden.
Zu den großen Highlights zählen zweifellos die Grünen Veltliner von den Ersten Lagen Lamm und Grub, die den eleganten, noblen Stil von Schloss Gobelsburg Jahr für Jahr perfekt widerspiegeln. Der in Manhartsberger Eiche ausgebaute Grüne Veltliner Ried Grub 2022 braucht Luft, entwickelt im Glas herrlichen Schmelz und zeigt feine Komplexität mit Orangen- und Birnen- und Honignoten.
Angelehnt an die Tradition des Weinhandwerks im frühen 19. Jahrhundert entstehen seit über 20 Jahren die Weine der Linie „Tradition“. Die Trauben für diese Weine werden mit einer Korbpresse sanft gepresst, spontan vergoren und in großen Fässern über mehrere Jahre gereift. Ein großartiger Vertreter dieser Serie ist die streng limitierte Cuvée Tradition „Heritage 3 Jahre“ Edition 852, die mehrere Jahrgänge von Grünem Veltliner und etwas Riesling vereint. Durch regelmäßiges Umziehen und Belüften präsentiert sich der Wein nach drei Jahren auch ohne Filtration völlig blank.
Darüber hinaus reifen in den Kellern von Schloss Gobelsburg auch hervorragende Schaumweine. Ein Paradebeispiel ist die cremige Reserve Brut Blanc de Blancs von den Sorten Chardonnay, Welschriesling und Grünem Veltliner. Die Grundwein-Cuvée für diesen Sekt wird in heimischem Eichenholz ausgebaut und nach der zweiten Gärung in der Flasche folgen drei Jahre der Hefelagerung. Der charakterstarke Blanc de Blancs überzeugt am Gaumen durch seine besonders feine Textur und die elegante Perlage.
Trotz, oder vielleicht gerade aufgrund seines Traditionsbewusstseins hat Michael Moosbrugger den Sprung in die Neuzeit mit Bravour vollführt: Mit seinem „Dynamic Cellar Concept“, einer Art mobiler Kellerstruktur, innoviert er die Kellertechniken des 21. Jahrhunderts, indem er Fässer auf Rädern einsetzt. So müssen die Weine nicht mehr umgepumpt werden, sondern können schonend in eine andere Temperaturzone transportiert werden. Kommt die optimale Temperatur nicht zum Wein, bringt man den Wein eben zur optimalen Temperatur.
Doch das sollte erst der Anfang sein: Nach dreijähriger Bauphase wurde mit April 2021 ein gewaltiger neuer Fasskeller finalisiert und mit ihm ein Stück Architekturgeschichte geschrieben. Nach klösterlicher Bauweise gliedern sich die einzelnen Funktionsräume rund um einen Mittelpunkt, den Kreuzgang, in dessen Zentrum ein Brunnen steht. Geradlinig, der Funktion untergeordnet und damit den Klosterprinzipien von Einfachheit und Strenge gehorchend zeigt sich das fertige Werk und beeindruckt mit der Eleganz seiner Kreuzrippengewölbe und Rundbögen, die völlig ohne Stahlbeton auskommen – bautechnisch eine große Herausforderung.
Dafür dominieren Ziegel und Stein, ganz im Geiste der zisterziensischen Architektur, mit der sich Moosbrugger zuvor eingehend beschäftigt hatte. Hier wurde mit außenliegenden Fugen der Optik der Klostergründungszeit gedacht und zugleich den Händen ein Denkmal gesetzt, die dieses sakrale Kunstwerk geschaffen haben. „Zeitlos“ ist das Adjektiv, das einem beim Anblick unweigerlich in den Sinn kommt und gedanklich beim Entwerfen des Designs mitschwang.
„Die Kellererweiterung muss die nächsten 500 Jahre überstehen“, hatte Moosbrugger seinem Architekten verordnet. Stahlbeton würde nach 120 Jahren nachgeben. Bei einer solch gewaltigen Investition will man natürlich auch in die Zukunft blicken, und das nicht zu knapp.
Daniela Dejnega: Schloss Gobelsburg besteht seit 852 Jahren. Seit 27 Jahren leitest du, lieber Michael, höchst erfolgreich die Geschicke des Weinguts. Was zeichnet euch besonders aus?
Michael Moosbrugger: Schloss Gobelsburg ist ein Weingut, das sich zu den typischen Herkunftsweinen des Kremser Donauraums bekennt. Dafür sind wir in Österreich, aber vor allem auch international bekannt. Neben diesem Fokus beschäftigen wir uns auch mit ein paar Spezialitäten wie der Weinbereitung des 19. Jahrhunderts („Tradition“- Weine), die uns nicht nur aus historischer und wissenschaftlicher Sicht wichtig ist, sondern auch zu einer Profilierung des Weinguts geführt hat.
Der neue Fasskeller, ein imposanter, der klösterlichen Bauweise entsprechender Gewölbekeller, wurde wie im Mittelalter mit aufwendigstem Handwerk errichtet. Welche Rolle spielt er im Prozess der Weinwerdung?
Michael Moosbrugger: Der neue Fasskeller ist Ausdruck unserer Werte und Ideale hinsichtlich unseres Anspruchs, den wir an unsere Weine stellen. Handwerk, Tradition und Geschichte bilden das Fundament, auf dem das Weingut aufgebaut ist. Aber dieser Keller repräsentiert neben all der Funktionalität, für die er gebaut wurde, auch den Glauben an die Großartigkeit der österreichischen Weinkultur. Diese Großartigkeit wird immer wieder von Winzern und Experten postuliert, aber sie muss nicht nur bewiesen, sondern auch sichtbar gemacht werden. Daher ist dieser Keller auch unser Beitrag, diese Großartigkeit zu visualisieren.
Schloss Gobelsburgs Riedenweine auf Basis der Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling zählen zum Besten, was Österreich zu bieten hat. Für die Zukunft der Sorte Grüner Veltliner, dem zunehmende Trockenheit und Hitze zusetzen, sehen manche aber schwarz. Hat Grüner Veltliner als österreichische Hauptrebsorte deiner Meinung nach ein Ablaufdatum?
Michael Moosbrugger: Als Winzer beobachten wir die klimatischen Entwicklungen genau und verfügen daher über einen Jahrhunderte alten Erfahrungsschatz zu diesem Thema. Die Natur war schon immer sehr kreativ in der Gestaltung der Jahresabläufe und wir haben gelernt, wachsam zu sein und uns diesen Abläufen und Vorgaben unterzuordnen und uns anzupassen. Aus heutiger Perspektive glaube ich schon, dass es ein Ablaufdatum für die alten Kulturrebsorten gibt. Allerdings glaube ich nicht, dass die Klimaveränderungen zu einem Ende von Grünem Veltliner, Riesling und Pinot Noir führen werden, sondern vielmehr, dass sie die Winzer motivieren, in Zukunft ökologischer und nachhaltiger mit der Natur umzugehen. Dafür sind die alten Kulturrebsorten weniger geeignet und deswegen glaube ich, dass wir die Pflicht haben, für neue Entwicklungen in der Rebzüchtung offen zu sein und nach Rebsorten Ausschau zu halten, die den zukünftigen Anforderungen gerechter werden. Wir haben im Weingut schon vor vielen Jahren begonnen, uns mit diesem Thema auseinanderzusetzen und haben mittlerweile Versuchsweingärten mit neuen pilzwiderstandsfähigen Sorten. Rebsorten waren in der Geschichte des europäischen Weinbaus nie beständig. Die großartigen Weingärten dieser Welt, wie Hermitage, Richebourg, Heiligenstein oder Lamm, werden aber immer Bestand haben, unabhängig durch welche Rebsorte sie ausgedrückt werden.
Apropos großartige Weingärten: Vor wenigen Monaten wurde die gesetzliche Grundlage für eine Lagenklassifikation in Österreich geschaffen. Für die Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW), deren Obmann du bist, zweifellos ein Grund zu feiern?
Michael Moosbrugger: Der Verein ÖTW wurde 1991 mit dem primären Ziel gegründet, eines Tages eine Lagenklassifikation für die Lagen Österreichs zu etablieren, um Weinliebhabern und Experten nicht nur hier, sondern auf der ganzen Welt ein Orientierungssystem in der großen Anzahl von Weinbergslagen hinsichtlich ihrer Bedeutung zu offerieren. Ich denke, es ist ein wichtiger Etappensieg und Grund zu feiern für alle Weingüter Österreichs, die Herkunft in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen.
Was bringt eine offizielle Klassifizierung für die Konsumentinnen und Konsumenten?
Michael Moosbrugger: Eine Lagenklassifikation ist ja nur ein Teilbereich des Appellationsystems in Österreich (DAC). Herkunft wird bei uns – wie auch in Frankreich – in unterschiedliche Ebenen eingeteilt. Weine eines Gebietes, Weine der Orte und Dörfer sowie Weine der Einzellagen. Der Nachteil für die Konsument:innen ist, dass je kleiner die Ebene wird, desto größer wird die Anzahl der Namen, die es einem Bereich gibt. In Österreich gibt es fast 5.000 Rieden – die können sich nicht einmal Experten merken. Hier kommt die Klassifikation ins Spiel, durch welche Weinfans eine Zusatzinformation über die Bedeutung einer Riede im Kontext des Gebiets und seiner Weingüter erhalten.
Zwei Kamptaler Spitzenlagen sind zum Beispiel Ried Lamm und Ried Grub. Was unterscheidet diese beiden Veltliner-Lagen und ihre Weine voneinander?
Michael Moosbrugger: Die beiden Lagen und ihre Weine weisen sehr unterschiedliche Charaktere auf. Ried Lamm gehört auf Grund ihrer Geschichte zu den Ikonen des Gebiets und wird für die perfekte Kombination aus Substanz, Komplexität und Feinheit geschätzt. Ein Wein, der zu den ganz großen Persönlichkeiten des Landes gezählt wird. Die Weine der Ried Grub haben einen dunkleren Klang und sind unter den Weinliebhabern in Österreich besonders für ihre Kraft und die volle Würzigkeit bekannt. Während Lamm unter dem Einfluss des Zöbinger Perms steht und eine dem Wind ausgesetzte Lage ist, wachsen die Reben in der Ried Grub auf tiefgründigem Lössboden und sind klimatisch sehr geschützt.
Zur Spitzenklasse zählen auch die feinbalancierten Sekte des Hauses. Warum hat sich gerade die Gegend von Langenlois zu solch einem Sekt-Hotspot entwickelt?
Michael Moosbrugger: Langenlois hat sich tatsächlich als Qualitätsschaumwein-Hotspot in Österreich etabliert. Viele der bekanntesten Winzersekte kommen aus der Kamptal-Gemeinde: Bründlmayer, Loimer, Steininger, Jurtschitsch, Topf und Schloss Gobelsburg beweisen seit Jahren, wo die Sektelite des Landes beheimatet ist. Daraus ist auch eine eigene Sektkultur entstanden. Die Winzer verkosten untereinander, diskutieren und entwickeln dadurch eine spezifische Kultur rund um das Thema Qualitätsschaumwein. Entscheidend ist, dass sich die Produzenten zu einer eigenständigen Stilistik bekennen und auch daran arbeiten. Wenn dies gelingt, wird es die Marke „Langenloiser Sekt“ noch weiter stärken.
Das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Verrätst du uns, wie du die Weihnachtstage verbringst und welche besonderen Weine du zu diesem Anlass aus dem Keller holst?
Michael Moosbrugger: Die Weihnachtszeit ist in Gobelsburg für mich und die Familie eine besondere Zeit. Es ist so still wie nie über das Jahr. Der Weihnachtsbaum wird aufgeputzt, es wird gemeinsam gekocht, da alle Kinder auf der Hotelfachschule waren, und dann darf natürlich eine besondere Flasche nicht fehlen: der Tradition Heritage 50 Jahre, der selbst für uns noch etwas wirklich Besonderes ist – ein Spiegelbild österreichischer Weinkultur.
Vielen Dank für das Gespräch!
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